„ERNST
ZUGMAIER
geboren
am 7. März 1895 in Großbottwar
gefallen
am 9. Mai 1916 in Flandern
Zugmaier war der
Sohn des späteren Gerichtsnotars Zugmaier in Horb. Nach Erledigung der
Lateinschule in Horb und des Gymnasiums in Tübingen bezog er im Herbst 1916 die
Hochschule Tübingen als Studierender der Medizin. Bei Ausbruch des Krieges
meldete er sich sofort beim Feldartillerieregiment 13 in Ulm, kam Ende Dezember
ins Feld und wurde einer Infanteriemunitionskolonne zugeteilt. Diese Tätigkeit
entsprach nicht seinem Tatendrang; er trat deshalb zum Infanterieregiment 180,
dann als Unterof-fizier zum Grenadierregiment 123 über. Im Sommer 1915 verlor er
infolge einer teilwei-sen Verschüttung das Gehör, erlangte es aber wieder in
einem Reservelazarett in Tübingen durch die operativen Eingriffe des
Bundesbruders, Professor Albrecht. Im Oktober 1915 wieder im Feld zurück,
gehörte er wieder dem Ulmer Grenadierregiment 123 an und war in den Argonnen,
dann an der Yser. Für gute Patrouillengänge erhielt er zweimal vom Bataillon Geldbelohnungen.
Am 9. Mai 1916 erhielt er, inzwischen zum Vizefeldwebel befördert, von seinem
Hauptmann den Auftrag, zu prüfen, ob das Draht-hindernis um den Graben der
Kompagnie herum die vorgeschriebene Dichtigkeit habe. Um dies besser
feststellen zu können, trat er auf den Schützenauftritt bis zur Brust
ungedeckt. Hierbei wurde er von dem englischen Geschoß tödlich in die Brust getroffen.
So hat er für die Erfüllung der ihm gestellten Aufgabe sein Leben einsetzend,
den Heldentod fürs Vaterland gefunden. Vier Wochen vorher war er auf einer
Patrouillen-unternehmung mit seinem Leutnant Weißinger in schweres Feuer
gekommen, hatte mutig und treu bei dem gefallenen Leutnant ausgehalten, bis
Hilfe kam und wurde für dieses Verhalten mit der silbernen Militärverdienstmedaille
ausgezeichnet. Sein Haupt-mann Oßwald schrieb den Eltern über ihn: „Vor kurzem
erst zum Vizefeldwebel befördert, versprach er, ein tüchtiger Offizier zu
werden, dessen bei aller Stille und Bescheidenheit doch zielbewußte
Persönlichkeit mir ganz besonders sympathisch war. Ich und die Kompagnie werden
ihm ein bleibendes gutes Andenken bewahren.“ Zugmaier ist beigesetzt auf dem
Friedhof des Regiments Kastelhock bei Kortewilde nördlich Werwick in Flandern.“
aus:
„Die Gefallenen der Burschenschaft Germania zu Tübingen, Gedenkschrift für die
im Weltkrieg gefallenen Bundesbrüder 1914–1919“, Stuttgart ohne Jahr
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