„Schmerzlicher waren die Verluste, die uns die eigene
Artillerie bereitete. Besonders die schweren Kaliber platzten öfters in unsern
Gräben. Als am 1. April morgens einige Minen den Graben der 10. Kompagnie
trafen, wichen die Leute an der Stelle aus. Die Franzosen sahen das, und ein
paar schneidige Kerle sprangen herüber, um den verlas-senen Graben zu besetzen.
Sie wurden aber sofort überwältigt. Der Handgranatenkampf rief die französische
Artillerie auf den Plan, und der Beobachter der 5. Batterie unserer Division
sah, wie die feindlichen Gräben sich füllten. Er lenkte sofort
Vernichtungsfeuer seiner Batterie dahin, in das dann auch schwere Batterien
eingriffen, und eine Zeitlang war ein Höllenlärm. Die Verluste der Franzosen
werden nicht gering gewesen sein.
Gegen Abend sollte der Versuch gemacht werden, die Lücke zwischen
den Reg. 246 und 247 zu schließen. Der Bataillonsadjudant des III. Bataillons,
Leutnant Linse, verab-redete mit dem rechten Nebenbataillon das Notwendige und
ging dann vor, um das Unternehmen zu leiten. Der Gegner paßte aber höllisch
scharf auf und vereitelte durch rasendes Artillerie- und M.-G.-Feuer das
Unternehmen. Leutnant Linse wurde an der Schulter verwundet, wollte zwar
dennoch den Versuch nicht gleich aufgeben, mußte aber einsehen, daß die
Verluste, die zu erwarten waren, in keinem Verhältnis zum Erfol-ge stehen
würden. Er schlug demnach vor, die beiden Regimenter sollten sich entgegen
sappieren. Das wurde denn auch ausgeführt.“
aus: „Das
Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 247 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart,
1924
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