Samstag, 1. April 2017

1. April 1917


„Schmerzlicher waren die Verluste, die uns die eigene Artillerie bereitete. Besonders die schweren Kaliber platzten öfters in unsern Gräben. Als am 1. April morgens einige Minen den Graben der 10. Kompagnie trafen, wichen die Leute an der Stelle aus. Die Franzosen sahen das, und ein paar schneidige Kerle sprangen herüber, um den verlas-senen Graben zu besetzen. Sie wurden aber sofort überwältigt. Der Handgranatenkampf rief die französische Artillerie auf den Plan, und der Beobachter der 5. Batterie unserer Division sah, wie die feindlichen Gräben sich füllten. Er lenkte sofort Vernichtungsfeuer seiner Batterie dahin, in das dann auch schwere Batterien eingriffen, und eine Zeitlang war ein Höllenlärm. Die Verluste der Franzosen werden nicht gering gewesen sein.
Gegen Abend sollte der Versuch gemacht werden, die Lücke zwischen den Reg. 246 und 247 zu schließen. Der Bataillonsadjudant des III. Bataillons, Leutnant Linse, verab-redete mit dem rechten Nebenbataillon das Notwendige und ging dann vor, um das Unternehmen zu leiten. Der Gegner paßte aber höllisch scharf auf und vereitelte durch rasendes Artillerie- und M.-G.-Feuer das Unternehmen. Leutnant Linse wurde an der Schulter verwundet, wollte zwar dennoch den Versuch nicht gleich aufgeben, mußte aber einsehen, daß die Verluste, die zu erwarten waren, in keinem Verhältnis zum Erfol-ge stehen würden. Er schlug demnach vor, die beiden Regimenter sollten sich entgegen sappieren. Das wurde denn auch ausgeführt.


aus: „Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 247 im Weltkrieg 1914–1918“ Stuttgart, 1924

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