Sonntag, 26. November 2017

26. November 1917


„Der Kampfabschnitt unseres Regiments ist der Abschnitt Nord der Division A der Gruppe Staden. Das Regiment bildet den rechten Flügel der Division, Anschluß rechts Inf.-Regt. 152 der 2. Garde-Reserve-Division, links das Schwesterregiment 414. Über den Zustand dieser Stellung muß zunächst noch einiges gesagt werden. Glaubten wir in der zweiten Flandernschlacht in dieser Beziehung das Schlimmste erlebt zu haben, was überhaupt möglich ist, so sollten wir uns in dieser Annahme schwer getäuscht haben. Außer K. T. K. und zwei Betonunterständen in der Hauptwiderstandslinie war nicht ein trockener Unterstand oder auch nur ein Unterschlupf vorhanden. Nicht nur Trichter an Trichter, sondern man möchte sagen Trichter in Trichter, das war unser Aufenthalts-raum. Anmarschwege zur vordersten Linie gab es bald kilometerweit überhaupt nicht mehr und nur ein mühsames Rutschen über schlammige Trichterränder ermöglichte den Ablösungen und den Läufern ein Vorwärtskommen. Zudem herrschte besonders in den Morgenstunden ein die ganze Gegend verhüllender Nebel, der jede Sicht verhinderte; es gehörte schon ein gewisses Gefühl dazu, sich in diesem Gelände, dem so gut wie alle Richtungs- und Anhaltspunkte fehlten, bei einem solchen Nebel zurechtzufinden und es kam leider immer wieder vor, daß einzelne Leute sich verliefen und unfreiwillig zum Engländer kamen.“


aus: „Das Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 413 im Weltkrieg 1916-1918“, Stuttgart 1936

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