Sonntag, 5. November 2017

5. November 1917


„Das schwere englische Artilleriefeuer hatte in unserem Kampfbataillon schwere Lücken gerissen und Handgranaten, Gewehre, Munition und Verpflegung großenteils verschüttet. Am schwersten wirkte ein Volltreffer in den Holzunterstand der 7. Kompag-nie, durch den ihr Führer, Leutnant d. R. Lauterwein, mit 10 seiner Getreuen verschüttet wurde und starb; Er folgte seinem Freunde Egelhaaf, Führer der 8., wenige Tage nach dessen Heldentod in die Ewigkeit nach. Trotz der auflösenden Wirkung solcher Verluste gab es für die paar Gruppen, die noch übrig waren, kein Wanken und an der Abwehr beteiligte sich, was ein Maschinengewehr bedienen, eine Flinte noch laden konnte. Ein Wunder war es, daß die 6 Maschinengewehre der 3. M. G. Kompagnie noch feuerbereit waren, und sie können in erster Linie für sich in Anspruch nehmen, daß auch dieser Angriff dem Gegner nicht den geringsten Erfolg gebracht hat. 200 m vor der eigenen Linie war er kläglich zusammengebrochen, obwohl das eigene Vernichtungsfeuer erst spät einsetzte, dann aber manchen im Granattrichter versteckten Engländer aufscheuchte und in die Garben unserer Maschinengewehre hineintrieb. Auch das gegnerische Artilleriefeuer hielt unvermindert bis in die Abendstunden an und erst als die Nacht hereingebrochen war, ließ es nach. Die Trichterlinie war noch einmal völlig umgepflügt worden und das wenige, was in ihr gebaut war, kannte man nicht mehr. Unterstützung war daher dringend nötig, die durch Einschieben der 2. und 3. Kompagnie auf dem linken Flügel des Abschnitts gebracht wurde. Auch der 28. Oktober war ein Ehrentag des Regiments, für den 16 Grenadiere als gefallen, 49 als verwundet gemeldet werden mußten.“


aus: „Die Ulmer Grenadiere an der Westfront“, Stuttgart 1920

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen