Donnerstag, 30. November 2017

30. November 1917


„Cambrai war in Gefahr, wieder hieß es alle Mann an Bord. Um Mitternacht schrillte das Telephon, wir wurden nach Norden geworfen, der gefährdeten Stelle zu, und mit Tagesanbruch standen Batterien und Stäbe in ihren neuen Stellungen bei Niergnies. Dort standen auch auf der Lauer die Tankgeschütze der Batterien, bereit, sich dem Angriff der feindlichen Sturmwagen entgegenzuwerfen, denn noch träumte der Engländer von seinem Einzug in Cambrai: vom Kirchturm von Niergnies sah man englische Kavallerie zur Front reiten! Aber ehe er zufassen konnte, traf ihn der Gegenstoß. Und diesmal ist er der Überraschte, er sieht sich zwischen zwei Klammerarme genommen, die den Sack zuschnüren, in dem er sich festgerannt hat. Wie gern hätten wir den Strick mit zuge-zogen! Doch wir standen am ausgebauchten Ende und mußten warten. Geschlafen haben wir dennoch nicht. Die Batterie Schlecht hat in diesen Tagen vier englische Kanonen im Aufprotzen überrascht und für immer erledigt.“


aus: „Das 4. Württ. Feldartillerie-Reg. Nr. 65 im Weltkrieg“, Stuttgart 1925

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