„Man
lag im sogenannten „Niemandsland“, in Quéant waren vom vorjährigen deutschen
Rückzug her sämtliche Brunnen verstopft. Um Wasser zu bekommen, mußte die
dortige Kompagnie in mühseliger Arbeit durch den Kreidefels hindurch einen
tiefen Schacht graben. Die ganze Gegend war leblos, alles zerstört. Nicht
einmal Vögel gab es mehr, nur an Ratten und Mäusen war Überfluß. Die einstigen
Waldungen waren zerschossen, das Gelände von unzähligen Granatlöchern
durchfurcht. Auf Schritt und Tritt stieß man auf Blindgänger, auf verlassene
deutsche und englische Gräben, auf Drahthindernisse, in denen noch die Gerippe
vermoderter englischer Soldaten hingen. Es war das Gebiet der einstigen
Sommeschlacht, mein Bild des Todes. Wie anders waren die Bilder gewesen, die
man in Italien drunten in sich aufgenommen hatte! Täglich gab es heftige
Flieger-kämpfe. In strenger Arbeit eilten die Wochen dahin.“
aus: „Landsturm vor! Der mobile
württembergische Landsturm im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart, 1929
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