„Selten
wird der Himmel so viele schwäbische Flüche haben hören müssen, wie damals vor
Verdun.
Und
dennoch wurden wir der Schwierigkeiten Herr. Unsere eigene Artillerie kam.
Gleich am ersten Tag waren deren Offiziere vorne in der Stellung, und nun
besserte sich sofort das eigene Artilleriefeuer und die Nervosität hörte auf.
Heiße Getränke kamen in die Stellung und schließlich auch Stollenholz und
Werkzeug. Die Division hatte sich außerstande erklärt, für das Herbeischaffen
zu sorgen. Das Regiment mußte die Pferde selber stellen. Aber die Hauptsache
war, daß es seinen Zweck erreichte. Das Minieren war freilich äußerst
schwierig. Glashartes Gestein stand zwischen dem Kalk an, und Sprengungen waren
nötig. Aber wir kamen weiter und jeden Tag fanden ein paar Leute mehr ein
Unterkommen.
Die
herumliegenden Pferdeleichen in der Ornesschlucht und dem schauerlich
zerstörten Ornes verschwanden allmählich, die riesigen Mengen von
Artilleriemunition, Minen und Körben wurden abgefahren, die größten Löcher in
den Wegen zugeschüttet. Und vor allem: Das Wetter besserte sich insofern, als
es von nun an trocken kalt blieb. Die ganze Landschaft war schneeweiß, und nur
die Granateinschläge hoben sich daraus als schwarze Kleckse ab.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 247 im Weltkrieg 1914–1918“
Stuttgart, 1924
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