„Die
Quartiere waren von dem Vorgänger in einem Zustand zurückgelassen worden, der
jeder Beschreibung spottete. Die Pferde standen knietief im Schlamm, für die
Mann-schaft diente zunächst ein zugiger Heuboden als Unterkunft. Da alle
Anzeichen dafür sprachen, daß die Eskadron in diesen Quartieren längere Zeit,
vielleicht sogar den Win-ter über bleiben würde, wurde sofort an das Herrichten
der Quartiere gegangen. Die Pferdebaracken wurden mit einem festen Boden
versehen und für die Mannschaften wurde eine Wohnbaracke neu gebaut, so daß die
Unterbringung schließlich ganz wohn-lich wurde. Leider führte uns die Division
in dieser Zeit weder Bau- noch Brennholz zu. Der findige Ulan wußte sich aber
zu helfen: eine leerstehende Scheune wurde eingeris-sen und lieferte das nötige
Holz.
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Ulanen wurden wieder als Meldereiter zum Divisionsstab und zu den
Infanterieregi-mentern kommandiert. Die Beobachtungswarte bei Stadendreef und
die Meldesam-melstelle der Division in Lindecken wurde mit 1 Offizier und 18
Ulanen bezogen. Nach Leutnant Werner (Max) übernahm Leutnant Häußler das
Kommando. Diese Beobach-tungsstelle lag mitten in unseren Batteriestellungen und
wurde daher häufig beschossen. Ein kleiner Stollen diente als Unterkunft für
die Beobachter. Er war jedoch voll Grund-wasser, das von einem besonderen
Kommando ständig herausgepumpt werden mußte.
Am
1. Dezember fielen hier durch Granatvolltreffer der kriegsfreiwillige
Unteroffizier Striebel und Ulan Strübel in Ausübung ihres Dienstes, betrauert
von der ganzen Eska-dron, welche die beiden als liebe Kameraden hoch schätzte.
In Anwesenheit sämtlicher Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften wurden die
beiden Kameraden auf dem Friedhof in Hooglede nebeneinander, wie sie gefallen
waren, beigesetzt.“
aus: „Das Ulanen-Regiment „König Karl“ (1.
Württ.) im Weltkrieg 1914-1918“ Stuttgart, 1927
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