„Am
23. Juni, 12.45 Uhr vormittags, leuchtete der feindliche Horizont blitzartig in
grellem Feuerschein auf. Gleich darauf ließ ein Donnerschlag die Stollen und
Unter-stände erzittern. Vermischt mit Sprenggranaten rauschten Salven von
Gasflaschen über den K 1 des linken Kampfbataillons hinweg und schlugen hinter
diesen und im Bahn-damm bei den Bereitschaften ein. Eine dichte,
undurchsichtige, süßlich riechende Gaswolke kroch langsam zähe am Boden
entlang, in die Gräben und Mulden hinein, in die Unterstände und die Treppen
hinab in die Stollen. Der Bahneinschnitt und jede Vertiefung sah aus wie mit
weißgrauem Sand gefüllt. Im freien Gelände trieb der kräf-tige Wind die Wolke in langen Schwaden über die deutschen Artilleriestellungen hin-weg ins
Hintergelände.“
aus: „Das Füsilier-Regiment Kaiser Franz
Joseph von Österreich, König von Ungarn (4. württ.) Nr. 122 im Weltkrieg
1914–1918“, Stuttgart 1921
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen