„Zu
einem schwächeren Gegenangriff kam es erst am 7. August früh 6 Uhr, den ein
überaus heftiges Trommelfeuer von kurzer Dauer einleitete. Dichter Nebel
verhinderte jede Sicht und es gelang dem Gegner unter dessen Schutz, im
Abschnitt der 4. Kom-pagnie vorübergehend mit schwachen Kräften in unseren
ersten Graben einzudringen, aus dem er unverzüglich durch die Grabenbesatzung
selbst wieder hinausgeworfen wurde. Im Vorgelände spielten sich den Vormittag
über noch kleinere Nahkämpfe ab, die aber nichts daran änderten, daß unsere
Hauptstellung, der Grüne Graben, ganz in der Hand des Regiments blieb. Diese
Abwehr war ausschließlich ein Verdienst des tapferen I. Bataillons, denn der
Artillerieschutz hat des dichten Nebels wegen im ersten Stadium des Angriffs
nahezu gefehlt.
Nicht
so günstig ging es beim linken Nachbar, dem I. R. 120, bei dem der Grüne Graben
völlig verloren ging. Unser linker Flügel hing daher mit Ausnahme einiger
weniger leichter Maschinengewehre dieses Regiments in der Luft und unsere dort
zur Verstär-kung eingesetzte 8. Kompagnie bemühte sich stundenlang, den Anschluß
herzustellen. Daß der Gegner besonders in dieser Lücke versuchte, weiter zu
kommen, lag auf der Hand, aber alle Versuche scheiterten an der Standhaftigkeit
und Wachsamkeit der dort aushaltenden Grenadiere. In den Mittagsstunden wurde
unser linker Flügel etwas zu-rückgebogen, wodurch Fühlung mit der 8./120 erzielt
werden konnte. Gegen Abend gelang es dann den 120ern in hartem Angriff, auch
ihre Grüne Linie wieder zu nehmen, so daß der Angriff im ganzen
Divisionsbereich als restlos gescheitert gelten konnte. Die Stellung in der
linken Flanke blieb aber nur dünn und unzulänglich besetzt, so daß der Gegner
andern Tags dort leichtes Spiel hatte.“
aus: „Die Ulmer Grenadiere an der
Westfront“, Stuttgart 1920
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