„In
der Nacht vom 19./20. Oktober drang der Feind bei Beveren über die Lys und
besetzte das Dorf. Das Schützenbataillon 30 wurde wiederum eingesetzt und ging
an der Straße Vije St. Eloi – Harlebeke in Stellung. Das Bataillon erhielt die
Aufgabe, eine Linie entlang des Feldweges Beveren – Desselghem zu halten und
hatte rechts Anschluß an die 13. Husaren, links an die 7. Res.-Dragoner. Die
Schützeneskadron Dragoner 25 wurde mit 3 Gruppen in verschiedene Gehöfte dieser
Linie verteilt, die 4. Gruppe blieb an der großen Straße als Reserve zurück.
Bereits
in den frühen Morgenstunden des 20. Oktober konnte das Bataillon erkennen, daß
es von beiden Seiten umgangen war, englische Patrouillen streiften schon
südlich der großen Straße. Gegen 7 Uhr vormittags legte der Feind Trommelfeuer
auf die Straße und das ganze dahinterliegende Gelände. Gleichzeitig rückte der
Engländer in der Däm-merung und unter dem Schutze künstlicher Vernebelung gegen
die Straße vor und um-ging die von den Schützen besetzten Gehöfte, die später
erst nach tapferer Gegenwehr vom Feinde genommen werden konnten. Die Gruppe des
Gefreiten Pöhler zeichnete sich in diesem Endkampf ganz besonders aus.
In
diesen erbitterten Nachhutkämpfen der auf die Scheldelinie abziehenden 4. Armee
mußten sich die Nachhuttruppen restlos bis zur Aufopferung einsetzen, um der
Armee den geordneten Rückzug zu ermöglichen. Auch die letzte Eskadron unseres
Regiments ist dabei beinahe vollkommen aufgerieben worden.
In
Woteghem westlich Audenarde sammelten sich die Truppen der 7.
Kavallerie-Schüt-zendivision wieder. Das Dragoner-Regiment „Königin Olga“
formierte einen Zug.“
aus: „Mit den Olga-Dragonern im Weltkrieg“
Stuttgart, 1920
Bild: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bestand M 510
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