Samstag, 20. Dezember 2014

20. Dezember 1914


„20. Dezember. Marschbereit in Demsk, Patrouillen und Posten wie vor. Vormittags anhaltendes Schrapnellfeuer auf Demsk.

1 Uhr nachmittags schweres Granatfeuer. Hier begab es sich, daß einer der Offiziere des Stabs sich eben auf einen Stuhl niedergelassen hatte und von dem nicht nur als Kriegsmann, sondern auch als Friseur bewährten Gefreiten Riedinger der 1. Eskadron gerade fertig eingeseift war, als ein sonderbares, klatschendes Geräusch im Hof ertönte. Riedinger streckte seine Nase durch das Fenster hinaus, stellte eifrig fest, daß es sich um einen blindgegangenen sogenannten Handkoffer handelte und rief nur noch: „Ich mein‘ als, Herr Stabsarzt, ‘s isch gscheiter, mer lends“, woraf dann beide sich dem nunmehr unvermeidlich gewordenen Abmarsch des Regiments anschlossen. Postierungen und Patrouillen wurden belassen. 5 Uhr abends traf das Regiment in Swarocin ein.“
 
 

aus: „Bilder aus der Geschichte des Ulanen-Regiment König Wilhelm I (2. Württ.) Nr. 20“, Stuttgart 1934

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