„Um diese
Zeit begannen die Franzosen gegen La Boisselle Kaliber zu verwenden, wie sie
bisher im Feldkrieg noch nie dagewesen waren. In ihrem Feuer brachen die
Kellerdecken, die leichten Unterstände zusammen, die Verluste schwollen wieder
mächtig an. Das heißt, im Vergleich zum feindlichen Munitionseinsatz blieben
sie an den meisten Tagen recht gering, aber das Höllenfeuer dauerte ja fort,
Tag für Tag, und da summierten sich die Verluste fürchterlich.
Am 24.
Dezember, nach vierstündigem Trommelfeuer aller Kaliber, erfolgte ein
französischer Sturm auf den Granathof. Er fiel in des Angreifers Hand. Als aber
der Franzmann auch in das Dorf eindringen wollte, da warfen sich ihm die Reste
der 4., 5. und 8./R. 120 entgegen. Im Bajonettkampf, ja mit Kolben und Fäusten
rangen Schwaben und Bretonen, die Franzosen mußten wieder weichen. Ein
deutsches M.-G., das schon völlig zertrümmert und bis zur Unbrauchbarkeit
zerschossen war, versuchte der Feind als Trophäe zu erbeuten. Der Kampf um
diese fast wertlose Waffe wurde zur heiß umstrittenen Ehrensache. Das Gewehr
blieb in deutscher Hand.“
aus: „Das Württembergische
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 120 im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart 1920
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