„Welche
Hindernisse der flandrische Boden den pioniertechnischen Arbeiten namentlich
bei schlechter Witterung, unter der wir oft zu leiden hatten, wissen wir schon
aus den Kämpfen vor Ypern. Die größte Schwierigkeit lag aber darin, daß die
Stellung bei Messines keineswegs, wie schon mehrfach angedeutet, die
Bezeichnung einer ruhigen Kampffront verdiente. Die Feuertätigkeit des Feindes
war unablässig eine sehr starke, ungezählte Schrapnells und Granaten streuten
das ganze Gelände des öfteren ab, die vorderen Linien litten hauptsächlich
durch schweres Minenfeuer, artilleristische Feuerüberfälle bei Tag und Nacht
lagen auf allen Linien und dem Zwischengelände, auch der Regimentsgefechtsstand
Nesselhof blieb nicht verschont. Messines, der hervortretendste Punkt der
Höhenstellung, zog die schwersten Kaliber geradezu magnetisch auf sich. Hie und
da fauchte auch eine Granate weit ins Hintergelände, sogar bis Comines hinein.
Zahlreiche Flieger erspähten unsere verwundbarsten Stellen und machten uns das
Leben dadurch sauer, daß sie das Feuer der feindlichen Batterien mustergültig
auf diese zu lenken wußten. Mit Fliegerbomben wurde besonders Comines bedacht.
Nur am 17. Oktober gelang es, durch das Feuer unserer Abwehrgeschütze ein
englisches Flugzeug herunterzuholen, es stürzte nicht weit vom
Regimentsgefechtsstand ab.
Unsere
Verluste waren durchschnittlich höher, als an den Tagen ohne besondere
Kampf-handlungen vor Ypern. Am 17. Oktober zerschlug ein Volltreffer einen
Holzunterstand in der Ib-Linie. Dieser eine Schuß tötete zehn Mann.“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr.
125 im Weltkrieg 1914–
1918“ׅ,
Stuttgart 1923
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