„Die
Nacht verlief ruhig ohne besonderen Zwischenfall. Am frühen Morgen setzte unser
Feuer wieder überwältigend ein und um 6 Uhr vormittags griff unsere Infanterie
an. Es war sehr neblig und durch widrigen Wind wurde das von uns verwendete Gas
auch auf unsere Stellung getrieben, so daß der Angriff nur mit der Gasmaske
durchgeführt werden konnte. Trotzdem ging es zunächst gut vorwärts, die
feindliche Gegenwehr war anfangs gering. Die Engländer ließen alles liegen und
zogen sich zurück. Unsere Artillerie hatte sehr gut gewirkt, einige Batterien
waren im Galopp vorgekommen, um den Infanterieangriff zu begleiten. Die Wirkung
der feindlichen Artillerie war anfangs schwach, da ihre Fernsprechverbindungen
zerschossen waren.
Unser
Beobachtungstrupp war mit der Infanterie in die Nähe der Vaucelette-Ferme
gekommen, als starker feindlicher Widerstand sich geltend machte und ein
weiteres Vordringen zunächst nicht möglich war. Es wurde sofort die
Fernsprechverbindung mit der Division hergestellt und die Beobachtung in einem
Unterstand eingerichtet. Gegen 3 Uhr nachmittags schlug ein Volltreffer durch
die Decke unseres Unterstandes, der nur mit Bohlen abgedeckt war, und
verschüttete Leutnant Doertenbach (Albrecht), Vizew. Banzhaf, Gefr. Randegger
und Ulan Pflüger. Letzterer war besonders schwer verletzt und starb an den
Folgen der Quetschungen. Wir betrauerten in ihm einen pflichttreuen und
tapferen Kameraden, dessen Andenken wir alle in Ehren halten werden.“
aus: „Das Ulanen-Regiment „König Karl“ (1.
Württ.) im Weltkrieg 1914-1918“ Stuttgart, 1927
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