Mittwoch, 8. März 2017

8. März 1917


„Mit dem Eintreten besserer Frühlingswitterung war mit erneuten Großangriffen der Entente zu rechnen. Diese, insbesondere Frankreich, war mit der auf eine Ermattung des Gegners hinauslaufenden Kampfführung Joffres nicht zufrieden, sie erstrebte einen raschen Sieg und glaubte in Nivelle den Mann gefunden zu haben, der ihre Wünsche und Hoffnungen erfüllen würde. Nun war aber das deutsche Stellungsstück zwischen Arras und Reims, in dem auch wir eingesetzt waren, infolge seiner Ausbuchtung nach Westen und infolge seines baulichen Zustandes in den Schlammwüsten zu beiden Seiten der Somme und Oise bei einem ernsten feindlichen Angriff kaum zu halten. Die Oberste Heeresleitung plante daher eine Zurückverlegung der Front in die seit längerer Zeit im Ausbau befindliche, weiter östlich verlaufende Siegfried-(Hindenburg-)Stellung Arras – Laon, womit zugleich der Vorteil einer wesentlichen Verkürzung der ganzen Abwehr-front verbunden war.
Vor bezw. beim Zurückgehen sollte das Gelände zwischen der alten und neuen Linie durch eine nachhaltige Zerstörung sämtlicher in diesem liegenden Ortschaften, Straßen, Wälder, Baumgüter und Unterkunftsstellen für den Gegner militärisch möglichst unverwendbar gemacht werden. Das Deckwort für diese Tätigkeit hieß „Alberich“. Alle mit dem Zurückgehen hinter die Siegfried-Stellung zusammenhängenden Bewegungen erhielten das Stichwort „Brunhilde“.

aus: „Das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr. 125 im Weltkrieg 1914–
1918“ׅ, Stuttgart 1923


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