Samstag, 23. September 2017

23. September 1917


„Die Front bebte unter dem mörderischen Trommelfeuer des Feindes. Der Regen strömte, und durch den aufgeweichten Lehm zogen die Truppen zur Front, kehrten müde und abgekämpft zurück. Es kam der August; naß und frierend saßen die Land-stürmer wie im Juni wieder ohne Deckung auch nur gegen Geschosse leichteren Kalibers in ihren Gräben und warteten auf den Gegner. Die tiefhängenden Regenwolken hatten wenigstens ein Gutes: sie behinderten die feindliche Artillerie und Fliegerei gleichermaßen. Der Angriff des Gegners blieb buchstäblich stecken, aber seine Wut war noch nicht gebrochen. Vorne raste der Tod in allen Gestalten, über wassergefüllte Gra-natlöcher und zerfetzte Stellungen weg, über zäh ausharrende, todmüde, auf Ablösung hoffende Feldgraue hin und warf seine Schatten bis weit über die zweite Stellung zurück. Wiederholt mußten die Haller ihre Gasmasken vorholen. Keine Kompagnie blieb von Verlusten verschont.“


aus: „Landsturm vor! Der mobile württembergische Landsturm im Weltkrieg 1914–1918“, Stuttgart, 1929

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