„Die
russische Artillerie, die den eigenen und fremdländischen Offizieren noch
gewis-sen Gehorsam leistete, war an vielen Tagen sehr verschwenderisch mit
Munition. Wo sie mal ein dankbares Ziel entdeckt zu haben glaubte, schoß sie
mit starrem Eigensinn hin, so auf die Ockergrundstege, Höhe 229, Kirche und
Pionierpark Twerdyn. Greifbarere Ziele blieben seltsamerweise ganz verschont,
z. B. Bataillonswäldchen und Braun-schweiger Lager. Andere Punkte, Jägerinsel,
Gutshof, Klosterkirche wurden zwar viel beschossen, erhielten aber höchst
selten Volltreffer. Auch die vordersten Linien wurden abwechselnd reich
bedacht; dabei fielen oder wurden verwundet: Gefr. Fuchs (11. Kompagnie),
A.-G., 31 August; ein Mann (12. Kompagnie) leicht verwundet, A.-G., 1.
September; Leutnant d. R. Entenmann, leicht verwundet, Gg., 19. September;
Ersatzreservist Scheiffele (12. Kompagnie) 26. September; Schütze Maier (3.
M.-G.-K.) 9. November; außerdem 24 Verwundete in der Zeit vom 19. Juni bis 9.
November. Ferner fielen noch: Ersatzreservist Keim (10. Kompagnie) 19. Juni;
Landsturmmann Weinstock (9. Kompagnie) 30. Juni; Landsturmmann Losch (10.
Kompagnie) 4. Juli; Musketier Gockenbach, Hornung (9. Kompagnie) 10. Juli; ein
Mann durch Volltreffer in die Kirche, 30. Juli. Planmäßiges Wirkungsschießen
erfolgte nie; es meist planloses Streufeuer. Unsere Artillerie prüfte nur ihr
Sperrfeuer und gab gelegentlich kleine Wirkungsschießen auf vorlaute Batterien,
sowie Straffeuer auf gewisse Unterstands-gruppen ab nach dem Stichwort „Brause“.“
aus:
„Das Württembergische Reserve-Inf.-Regiment Nr. 122 im Weltkrieg 1914–1918“,
Stuttgart 1922
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