„Für den 9. August wurde mit der Fortsetzung der Angriffe gerechnet. Nach
sehr unruhiger Nacht begann 5.30 Uhr vormittags stärkstes Trommelfeuer, das
schon nach 10 Minuten nach rückwärts verlegt wurde. Die Engländer stürmten
dicht dahinter in Massen vor, wurden aber von der rechtzeitig besetzten
Feuerlinie mit sehr großen Verlusten abgewiesen. Im rechten Abschnitt wurde der
Angriff nicht wiederholt, im linken rannte der Gegner dreimal vergeblich an, da
die Kompagnien im Hohlweg durch das kurze Artilleriefeuer so gut wie gar nicht
gelitten hatten, wurde jeder Anlauf mühelos im Infanterie- und M.-G.-Feuer
erstickt. Wo die Engländer in dichten Haufen geballt in ihrer Verzweiflung an
die Stellung vorstürmten, machten Handgranaten bald ein Ende. Bei der Abwehr dieser
Angriffe hatten sich bei der 7./124 der Unteroffizier Pichler von Oberpöring
besonders ausgezeichnet, der frei auf der Brustwehr stehend die Anstürmenden
abwehrte, bei der 8./124 der Vizefeldwebel Wocher von Hirschlatt, der trotz der
heftigen Artilleriebeschießung die Engländer beobachtet hatte und rechtzeitig
alarmierte. Auch er wehrte, oben auf dem Rand stehend, die Gegner durch
Hand-granaten ab. Nach einstündigem Kampf war auch hier alles zu unseren Gunsten
entschieden. Die zurückflutenden Engländer wurden wirkungsvoll von unserem
Sperr-feuer gefaßt und die letzten Reste zusammengeschossen, das Vorgelände lag
dicht besät mit Toten.
Unsere Verluste betrugen 22 Tote, 54 Verwundete, darunter Leutnant d. R.
Roth, 5 Vermißte..“
aus:
„Das Infanterie-Regiment „König Wilhelm I“ (6. Württ.) Nr. 124 im Weltkrieg
1914–1918ׅ, Stuttgart 1921
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